Migration und Integration – das Zukunftsbild der österreichischen Gesellschaft
Seit 1960 nahm Österreich netto rund 1,2 Mio. Menschen zusätzlich auf, die Einwohnerzahl eines großen Bundeslandes. Alleine im Jahre 2015 wanderten rund 214.000 Personen nach Österreich zu, während zugleich knapp 101.300 das Land verließen. Gegenwärtig haben rund
1,8 Mio. Menschen einen Migrationshintergrund, rund 1,2 Mio. Einwohner besitzen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Österreich wurde zum Einwanderungsland in einem beachtlichen Ausmaß, aber mehr durch Zufall als durch politische Absicht.
Mit der Zuwanderung nach Österreich kommt es zu einer verstärkten ethnischen und auch religiösen Heterogenität der Bevölkerung. Diese Heterogenität ist nicht immer nur Bereicherung, sondern auch Ausgangspunkt gesellschaftlicher Konflikte. Österreich muss sich daher heute und noch viel mehr in Zukunft die Frage nach der richtigen Integrationspolitik stellen. Diese soll und muss zunächst darauf abzielen, die Zugewanderten in die gesellschaftlichen Grundstrukturen zu integrieren und dazu zählt insbesondere der Arbeitsmarkt als zentrale Instanz für gesellschaftliche Chancen sowie als Motor des miteinander Umgehens. Die Integrationspolitik muss aber auch für ein gemeinsames Band sorgen, welches die Gesellschaft in ihrer wachsenden Heterogenität zusammenhält.
Dazu zählen das gemeinsame Rechtssystem, eine hinreichende Loyalität zum Staat und seinen Institutionen sowie ein gemeinsam getragenes und auch neu zu fassendes Narrativ über die Genese, die Struktur und die Charakteristika Österreichs.
Der Vortrag im Video-Rückblick: