Bildungssystem stetig verändern
Nur wenige politische Themen haben die Regierungen der vergangenen Jahrzehnte so intensiv beschäftigt wie die Diskussion um „die Bildungsreform“. Alleine der Begriff erweckt bei vielen schon Erwartungen nach dem großen Wurf, dem radikalen Schnitt. Den wird es nie geben – und das ist gut so. Wir können das Bildungssystem nicht von heute auf morgen umkrempeln, sondern müssen fließende Übergänge schaffen und einen stetigen Veränderungsprozess führen.
Das gelingt. In den vergangenen Jahren hat das Bildungssystem einen permanenten Wandel erfahren, um den aktuellen Bedürfnissen der SchülerInnen, der LehrerInnen, der Eltern, der Arbeitgeber etc. gerecht zu werden. Dass diese Veränderungen nicht immer schnell genug gehen, ist nicht von der Hand zu weisen – aber demokratische und komplexe Prozesse brauchen ihre Zeit.
Aber es bewegt sich nicht nur etwas, sondern Vieles. Binnen weniger Jahre hat sich die Ganztagsschule fest im Bildungssystem verankert, an den insgesamt 654 steirischen Volks-, Sonder- und Neuen Mittelschulen gibt es in diesem Schuljahr bereits 626 ganztägig geführte Gruppen – Tendenz stark steigend. An mehr als 100 Schulen kümmern sich SchulsozialarbeiterInnen um SchülerInnen mit persönlichen Problemen und entlasten die LehrerInnen damit enorm. Für die Schuleingangsphase gibt es in diesem Schuljahr in der Steiermark 30 zusätzliche LehrerInnen, um den Kindern den Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule zu erleichtern und individualisierte Förderung sowohl von Kindern mit Aufholbedarf als auch von Begabten zu ermöglichen.
Es sind die vielen kleinen Schritte wie diese, die in Summe die große Veränderung ausmachen. Mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Bildung zu geben, für LehrerInnen den Beruf und die Schule selbst attraktiv zu gestalten und den Eltern die Gewissheit zu geben, dass ihre Kinder in unserer Bildungslandschaft gut aufgehoben sind.