2021 – Wolfgang Neubauer


// Neue Konzepte für die Forschungs­förderung notwendig //

Innovative Forschung ist ein grundlegendes Element der Wissenschaft. Innovative Forschung braucht jedoch ein entsprechendes strukturelles Umfeld, um Ergebnisse zu liefern, die eine entsprechende Relevanz für die Gesell­schaft aufweisen. Auch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, braucht die öster­reichische Forschung neue innovative Modelle der Forschungs­organisation. Diese Modelle müssen auf einer fächerübergreifenden Kollaboration unterschiedlicher Forschungsgruppen aufbauen, um kritische Massen zu erreichen oder sogar zu übersteigen und brauchen eine langfristig gesicherte strukturelle und auch finanzielle Basis. Vor allem partizipative Modelle, die eine Einbindung von Partnern aus der Industrie, Wissenschaft, öffentlichen Institutionen, bis hin zum einzelnen Bürger vorsehen, haben sich als besonders effizient für die innovative Lösung gesell­schaftlich relevanter, aktueller und vor allem neuer Forschungs­themen erwiesen. „Open Innovation in Science“-Initiativen, die in den letzten Jahren gestartet wurden, bauen auf diesen Erfahrungen auf und versuchen durch neuartige Forschungsstrukturen, neue Wege zu beschreiten. Nur eine enge Zusammenarbeit heterogener Forschungspartner sichert langfristig exzel­lente und internationale sichtbare Ergebnisse, welche die Forschungslandschaft Österreich im internationalen Vergleich zu stärken imstande sind. Dazu sind offene und agile Konzepte der Forschungsorganisation und -förderung dringend notwendig.


Über Wolfgang Neubauer

Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie und Professor am Vienna Institute for Archaeo­logical Science an der Universität Wien. Leiter zahlreicher Forschungs­projekte in ganz Europa zur nicht-invasiven digitalen Erkundung und Sicherung des im Boden verborgenen archäologischen Erbes ganzer Landschaften. [Foto: © Foto Wilke]