2021 – Katrin Unger


// Hoher Stellenwert der Forschung //

Ich sehe mich im Sektor der Forschung und Entwicklung auf der Universität beheimatet und würde Österreich in diesem Bereich eine gute Note zusprechen. Um nur einige wenige Vorzüge zu nennen, wären da der kostenfreie Zugang zu einem Studium an einer Universität, Wissenschaftsfonds zur Unterstützung Jungforschender bis hin zu EU-Projekten in Millionenhöhe.
Punkte, bei denen ich nicht konform mit dem öster­reichi­schen Weg bin, sind einerseits die damalige Eingliederung des Wissenschaftsministeriums ins Wirtschaftsministerium. Engt man die Forschung in einem Korsett der Wirtschaft ein, wirkt das wie Scheuklappen beim Versuch, die Welt zu sehen. Andererseits halte ich auch die derzeitigen zeitbegrenzten Arbeitsverträge für ein negatives Werkzeug des Aussiebens guter Forscher.
Hinsichtlich der Corona-Pandemie hat die Forschung einen noch höheren Stellenwert in der Gesellschaft einge­nommen. Ich bin auch davon überzeugt, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Wissenschaftlern des gesamten Globus der einzige Weg waren und sind, Instanz eine wirksame Arznei und einen sicheren Impf­stoff zu entwickeln. Zwar hat Österreich zu Beginn zu wenig investiert, um Informationen über die Ausbreitung des Virus und auch andere Effekte des Lockdowns zu gewinnen, aber bereits im Herbst 2020 gab es hier zahl­reiche exzellente Forschungsprojekte rund um Covid-19-Tests, Impfungen und medikamentöse Behandlung, etwa mit dem renommierten Genetiker Josef Penninger.


Über Katrin Unger

Studium der Physik an der Technischen Universität Graz, derzeit PhD Studium am Institut für Festkörperphysik. Wissenschaftliche und Assis­tenz-Tätig­keiten an der Uni­versität sowie diverse Projektmitarbeiten. 2019 Projekt­assistentin für Forschung und Innovation im Horizon 2020-Pro­gramm der Europäischen Union. Seit 2019 Stipendiatin „For Women in Science – L’Oreal“ mit dem Projekt „Allpolymer tattoo pH sensors“. [Foto: © Helmut Lunghammer]