2016 – Thema D – Christian Friesl


Bildungs- statt Schulpflicht

Bildung ist wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche individuelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft sowie Voraussetzung für Forschung und Innovation. Das österreichische Bildungswesen erfüllt die damit ver­bun­denen Erwartungen jedoch nur zum Teil. Aus Sicht der Industriellenvereinigung gilt der Fokus der Anstrengung der Reform der „Pflichtschule“, in der es eine deutliche Steigerung der Bildungsqualität braucht, in der Spitze wie in der Breite. Notwendig sind auch Maßnahmen gegen die hohe soziale Selektion und die Einführung einer „Bildungs­pflicht“ statt der derzeitigen „Schulpflicht“. Zu stärken sind aus Sicht der Industriellenvereinigung die Stärken der beruflichen Bildung auf allen Qualifikations­niveaus.

Auch die Weiterentwicklung des tertiären Bildungs­sektors muss konsequent fortgeführt werden. Es braucht eine Gesamtstrategie für den öster­reichischen Hoch­schul­raum, verbesserte finanzielle Rahmen­bedingungen, inten­sivierte Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirt­schaft so­wie die Sicherstellung von qualifiziertem Nach­wuchs für den Standort Österreich.


Über Christian Friesl

Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft in der Industriellenvereinigung (IV). Sein Aufgabengebiet umfasst neben bildungspolitischen Schwer­punkten wie Schul- und Hochschulpolitik auch gesellschaftspolitische Themen wie Migrations-, Gleichstellungs- oder Familienpolitik. Neben seiner Tätigkeit in der IV ist er an der Universität Wien im Bereich Werte­forschung tätig. [Foto: © Wilke]