2018 – Johanna Pirker


It’s not just a game. It’s a game changer.
Die Steiermark wird europaweit als führende Region für Innovation angesehen. Eine der Branchen allerdings, die weltweit als Vorreiter vieler technologischer Innovationen gilt, ist in Österreich noch unterrepräsentiert und wird oftmals unterschätzt: die Spieleindustrie. Mit einem Umsatz von etwa sechs Milliarden Dollar zählt beispielsweise das Videospiel GTA V zu den erfolgreichsten Medienprodukten und lässt damit auch Hollywood-Blockbuster wie Avatar oder Spiderman in Sachen Umsatz weit hinter sich. Und diese Zahlen steigen. Im Bereich des digitalen Wandels ist es essentiell, Branchen wie dieser mehr Beachtung zu schenken, Ideen und Methoden dieser Branche aufzugreifen und auch die heimischen Entwicklungen vermehrt wahrzunehmen und zu unterstützen. Diese Branche ist nicht nur essentiell für den Entertainmentbereich. Zahlreiche Tools und Technologien, die oftmals in dieser Branche ihren Ursprung haben oder durch diese wesentlich weiterentwickelt wurden (virtuelle Räume, virtuelle Realitäten), werden auch vermehrt unterstützend in Bereichen wie Gesundheit, Wissenschaft, Bildung oder Industrie eingesetzt. Es muss uns ein Ziel sein, diese Branche sowie Lehre und Forschung in diesem Bereich zu stärken und die technologischen Eckpfeiler dieser Industrie als Potenzial für Entwicklungen in verschiedenen Unternehmens-, Forschungs- und Bildungsbereichen zu nutzen. Dass spielerische und virtuelle Lernerfahrungen beispielsweise als essentielles Tool für das Klassenzimmer der Zukunft gesehen werden können, um auch die Lehre von MINT-Fächern interessanter zu gestalten, ist längst bekannt.


Über Johanna Pirker

Forscherin und Lehrende am Institute of Interactive Systems and Data Science der Technischen Universität Graz. Schwerpunkte: Computer­spiele, Virtual Reality und Data Science. Internationale Publikationen und Lehrtätigkeiten sowie Auszeichnungen, etwa Forbes „30 under 30“ im Bereich Science and Healthcare. Initiatorin und Direktorin der Spieleentwicklungskonferenz „Game Dev Days“. [Foto: © Matthias Rauch]