Konsequente Stärkung von Stärken
Forschung, Innovation und ein hohes Bildungsniveau sind unbestrittene Voraussetzungen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Österreichs Wissenschafts- und Forschungspolitik hat auf diese Herausforderungen verstärkt ab dem Jahr 2000 reagiert und wesentliche Anstrengungen unternommen. Wichtiges Element dabei war die Erarbeitung einer Strategie für Forschung, Technologie und Innovation als systematische Planungsgrundlage. Ihre zögerliche Umsetzung mündet jedoch nach Jahren des Aufholens in einen Rückfall Österreichs bei zentralen Indikatoren der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Die ständig wiederholende und erschöpfende Forderung lautet: Österreich braucht eine konsequentere Umsetzung seiner (wissenschafts-)strategischen Vorhaben. Das ist zum Leidwesen aller Beteiligten hinlänglich bekannt.
Universitäten haben dabei im Forschungs- und Innovationssystem eine wichtige Rolle. Um ihre Funktion besser wahrnehmen zu können, braucht es – unabhängig von der (weit) entfernten Budget-Realisierung im Rahmen des beschlossenen zwei Prozent des BIP-Ziels – eine verstärkte Schwerpunktsetzung und Positionierung der Universitäten, den geschärften Blick auf kritische Größen an den Hochschulen, sowie die konsequente Stärkung von Stärken, trotz (oder gerade wegen) der notwendigen universitären Vielfalt und der gesellschaftlichen Verantwortung, die Universitäten wahrzunehmen haben.
Dabei darf nicht zu „kleinräumig“ gedacht werden. Den Referenzrahmen bilden die Herausforderungen der globalen Entwicklungen, von Handels-, Kapital- und Migrationsströmen bis zu ökologischen und demografischen Herausforderungen – Stichwort Wettbewerbsfähigkeit und Höherqualifizierung der Gesellschaft. Österreich braucht ein Denken und ein Handeln mit globaler Perspektive.