Open Innovation
In der Wissenschaft werden wir nicht umhinkommen, mit neuen Methoden zu arbeiten und Prozesse laufend zu reflektieren, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft erkennen und in Angriff nehmen wollen. Eine dieser Methoden ist Open Innovation, ein Stichwort, das inzwischen oft inflationär verwendet wird, hinter dem aber eine neue vielversprechende Kultur des (miteinander) Arbeitens steht. Open Innovation wurde in der Wirtschaft erprobt, für die Wissenschaft ist diese Herangehensweise oft Neuland. In der Wirtschaft hat etwa Starbucks vorgezeigt, wie man Open Innovation erfolgreich einsetzten kann, und auf der Basis von Crowdsourcing inzwischen über 300 neue Produkte auf den Markt gebracht.
Wir brauchen in Österreich Raum, um uns mit neuen Formaten in der Forschung auseinanderzusetzen und sie auszuprobieren. Die zielgerichtete Öffnung wissenschaftlicher Prozesse wird weiter an Bedeutung gewinnen und mittelfristig zur Weiterentwicklung des österreichischen Innovationssystems beitragen. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft hat Open Innovation in Science in Österreich verankert und beispielsweise mit Crowdsourcing konkrete Forschungsfragen für ein Forschungsinstitut generiert, das sich mit der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beschäftigen wird. Durch das Einbinden von unüblichen Wissensgeberinnen und Wissensgebern in den Forschungsprozess kann das breit verteilte Wissen einer vernetzten Welt für konkrete Innovationen verwertbar gemacht werden. Open Innovation in Science beginnt bei der Identifikation der Forschungsfrage, beinhaltet neue Formate des wissenschaftlichen Arbeitens und geht bis zur Auswahl der Forschungsgruppe.
Wissenschaft und Forschung sind Impulsgeber für zukunftsrelevante Themen, gleichzeitig sind sie dafür verantwortlich, die Grand Challenges, die auf uns zukommen, zu identifizieren und zu lösen.