Die Zukunft des Standortes Österreich
Letztlich kann in einer Volkswirtschaft nur das konsumiert werden, was auch vorher produziert wurde. Selbstverständlich kann auch mit dem Ausland getauscht (Importe/Exporte), etwas ausgeborgt (Auslandsverschuldung) oder innerhalb der Bevölkerung umverteilt (Steuern/Transfers) werden – all das ändert aber nichts daran, dass dazu letztlich eigene Wirtschaftsleistung erbracht werden muss.
Daher ist die Zukunft des Standortes eng mit der Wettbewerbsfähigkeit, Innovationkraft und Attraktivität für wirtschaftliche Aktivitäten verknüpft. Konsequenterweise sind auch zwei Fragen konzeptionell voneinander zu trennen: die Größe des produzierten Kuchens sowie die Verteilung des Kuchens. Dennoch hängen diese in einigen Bereichen zusammen, beispielsweise im Bereich des Arbeitsmarktes – eine hohe Partizipation an der Erwerbsarbeit trägt sowohl individuell und gesamtwirtschaftlich zu einem hohen Wohlstand bei. Eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik des 21. Jahrhunderts fokussiert daher jedenfalls auf den Bereich der Bildung, da diese sowohl für die Innovationsfähigkeit als auch für die Teilnahmefähigkeit am Arbeitsmarkt von kritischer Bedeutung ist.
Infrastruktur, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, sozialer Friede und Absicherung, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der öffentlichen Subsysteme sowie Sicherheit des rechtlichen Rahmens tragen ebenfalls wesentlich zu einer positiven Entwicklung des Wohlstandes bei – allerdings eher als Hygienefaktoren. Qualifikation von Menschen – ob unternehmerisch tätig oder in einem unselbständigen Beschäftigungsverhältnis – hingegen ist der Differenzierungsfaktor, der auch im internationalen Wettbewerb langfristig ausschlaggebend ist. Ein Förderwettbewerb oder andere kurzfristigen Maßnahmen (Steuerbegünstigungen etc.) können nur einen momentanen Impuls setzen – die Verfügbarkeit des Faktors Mensch mit entsprechender Qualifikation hingegen entscheidet langfristig.