„Das Wertefundament Europas – worauf bauen wir auf, wohin entwickeln wir uns?“
Seit der Weltfinanzkrise ist der Westen angeschlagen. Das Weltfinanzsystem hat sich ausweislich der Notenbankpolitik noch nicht erholt, die europäische Integration und die Gemeinschaftswährung sind in erhebliche Turbulenzen geraten. Auch geopolitisch und militärisch wird der Westen durch Russland und China herausgefordert, er ist nicht in der Lage im Nahen Osten für stabile Verhältnisse zu sorgen und kann sich seines türkischen NATO-Partners nicht mehr gewiss sein. Die Migrationskrise hat ein weiteres Mal das westliche Selbstvertrauen und die Fähigkeit zur praktischen Problemlösung auf eine Probe gestellt. Populistische Bewegungen sind in Europa und den Vereinigten Staaten zu wichtigen politischen Faktoren geworden und lassen die Zukunft des politischen Systems westlicher Demokratien als nicht mehr über jeden Zweifel erhaben erscheinen. In diesem europäischen und globalen Kontext lohnt es sich vielleicht besonders, mit einem Blick von außen auf die österreichische Republik zu schauen.
Seit dem Beitritt zur Europäischen Union und seit dem Zerfall Jugoslawiens hat sich die Alpenrepublik in den Kreis anerkannter internationaler Akteure wieder mit eigenen Auffassungen und politischen Orientierungen eingebracht.
Für Österreich war der Beitritt zur Europäischen Union ein wirtschaftlicher und politischer Erfolg, aber inzwischen mehren sich auch hier kritische Stimmen bis hin zur Ablehnung bislang vorherrschender Entwicklungsrichtungen. Für die Zukunft Österreichs und der EU dürfte es von entscheidender Bedeutung sein, ob sich in den politischen Primärräumen der Mitgliedstaaten ausreichende Kompetenzen zur Selbstgestaltung einschließlich der Einwanderung verteidigen oder rekonstruieren lassen und dabei zugleich die wirtschaftliche und politische Offenheit des Landes – wie auch insgesamt des europäischen Kontinents – bewahrt wird.
Der Vortrag im Video-Rückblick: