Für eine Mentalitätsreform
In Mexiko regierte über Jahrzehnte jene Partei, die den großartigsten Namen aller Parteien der bewohnten Welt trägt: PRI, die „Partei der Institutionalisierten Revolution“.
In Österreich regierten über viele Jahrzehnte zwei Parteien, und wären sie eine einzige Partei, könnte man sie PIG nennen die „Partei der Institutionalisierten Gegenrevolution“.
Wie man die Blockaden lösen kann, die über die Jahrzehnte durch das Zusammenspiel zweier Großparteien mit dem verfassungsmäßigen Korporatismus und einem Föderalismus entstanden sind, der es verabsäumt hat, die Entscheidung über die Einnahmen und Ausgaben eines Drittels aller Steuereinnahmen in einer Hand zu vereinen, wieder lösen kann, ist die Frage, die nun schon seit Generationen alle umtreibt, die befürchten, dass Österreich ohne Reformen die Zukunft seiner künftigen Bürger verspielt.
Hinter all den Fragen, die zuletzt im großen Stil im Österreich-Konvent diskutiert und deren Antworten hinterher sorgfältig schubladisiert wurden, steht die eine große Frage: Wie kann man eine Mentalitätsreform als breite Grundlage für eine Strukturreform ins Werk setzen? Eine solche Mentalitätsreform müsste erreichen, dass das Recht und die Verantwortung, die einmal vom Volk ausgegangen und dann nie mehr dorthin zurückgekehrt sind, ihren Weg zurück zum Bürger finden.
Wie jeder Mentalitätswandel kann und wird auch dieser nur in Gang kommen können durch ein ausdauerndes, ernsthaftes, qualifiziertes und ergebnisoffenes Gespräch.