// Mehr Informatik – in den Volksschulen und im Top-Management //
Corona hat als eine Art Brandverstärker für die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz in Österreich gewirkt. Die Infrastruktur für Homeoffice musste in vielen Unternehmen radikal verbessert werden. Vielen wurde jetzt auch die Bedeutung von Daten bewusst.
Klar ist jetzt aber auch: Das gesamte Bildungssystem muss auf die digitalen Herausforderungen reagieren, verpflichtender Informatik-Unterricht für alle ist nötig. Programmieren sollte ein Schulfach sein und eine Grundfertigkeit wie Addieren, Subtrahieren, Lesen und Schreiben. In Großbritannien etwa beginnt ein entsprechender Unterricht seit Jahren schon in den Volksschulen.
Auch die Hochschulen müssen Programmieren in den Studienplänen aller Studienrichtungen verankern. Zum Beispiel spielen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Programmierkenntnisse für Datenanalysen eine immer wichtigere Rolle; in Graz gibt es dafür einen eigenen Kombinations-Studiengang von TU Graz und KFU namens „Computational Social Sciences“. Am Know-Center haben wir ein österreichweit einzigartiges Ausbildungsprogramm für Data Scientists entwickelt.
Es gibt zahllose hochinnovative Firmen in Österreich, welche für die Weiterentwicklung ihres Angebotes immer öfter Informatiker*innen brauchen. Doch in der Wirtschaft, hierzulande wie auch in ganz Europa, fehlen tausende Software-Experten. Immer mehr Unternehmen wird schmerzhaft bewusst, dass die Disruption kommt, so oder so. Daher ist es besser, offensiv zu handeln, als disrumpiert zu werden und dabei vielleicht unterzugehen.
Umso wichtiger wird es, dass die Informatikkompetenz in Unternehmen, Organisationen und Behörden massiv auf- und ausgebaut wird, insbesondere im Top-Management: Ich bin der Meinung, dass in jedem Board ein*e Informatiker*in sitzen soll.