// Gewachsene Stärken in einem gemeinsamen Europa betonen //
Die Covid-19-Pandemie hat uns schmerzlich vor Augen geführt, wie verletzbar unser gemeinsames Europa in seiner heutigen Struktur ist. Junge Europäer, die niemals zuvor Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedstaaten erlebt hatten, standen plötzlich vor geschlossenen Grenzbalken und waren in ihrer bekannten und geliebten Mobilität jäh eingeschränkt. Ist unsere Europäische Union etwa nur eine Schönwettergemeinschaft…?
Europa kann (und muss) mehr sein. Nur als Europäische Gemeinschaft können wir im internationalen Wettbewerb mit China und den USA bestehen. Österreich sollte dazu beitragen, indem es verstärkt die gewachsenen regionalen Stärken betont:
Erstens, als Reservoir für hervorragend ausgebildete Fachkräfte in handwerklichen Berufen: Der gesellschaftliche Drang zur akademischen Ausbildung hat uns in eine prekäre Situation des immer stärker werdenden Fachkräftemangels manövriert. Ein im Reisepass eingetragener Meistertitel wird das nicht umkehren – es braucht dringend eine Änderung der gesellschaftlichen Wertschätzung.
Zweitens, als Technologieführer in Nischenmärkten mit einer weltweiten Nachfrage: Die Forcierung dieser Expertise, etwa im Recycling, kann wegweisend in globalen Themen, wie der Bekämpfung des Klimawandels, sein.
Schließlich, als Vermittler zwischen den Kulturen und Weltanschauungen: Unsere charismatische Art der Problemlösung ist in einer immer chaotischeren und komplexeren Welt ein dringendes Bindemittel.