2021 – Dieter Althaus


// Umfassende Gestaltungsverantwortung //

Politik muss umfassende Gestaltungsverantwortung übernehmen und in der Globalisierung mit einer umfassenden Digitalisierung sind die Herausforderungen deutlich gewachsen. Wir leben jetzt schon im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie und der Klimawandel steht als existentielle Herausforderung. Die Politik ist deshalb weiter intensiv gefordert, um das gesellschaftliche und insbesondere das wirtschaftliche Leben umfassend zu erhalten. Sehr viel Steuergeld ist in den letzten Monaten eingesetzt worden, um die Pandemiefolgen zu beherrschen und umso wichtiger ist eine dynamische Wirtschaftsentwicklung.
Der kontinuierliche und offene Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, wie z.B. Gesellschafts- und Sozialwissenschaftlern, ist notwendig, damit die Politik die richtigen Entscheidungen fällt.
Österreich muss handeln, aber ein globaler Ansatz wäre zwingend, um neben den ökonomischen auch die gesellschaftlichen Herausforderungen wie den Klimaschutz, den Mobilitätswandel, die Bildung und die Migration zu bewältigen. Voraussetzung für die globale Zusammenarbeit ist ein Konsens in Europa.
Österreich kann eine wichtige Schlüsselrolle als Mittler zwischen der EU, den Ländern Osteuropas und vor allem Russland einnehmen.
Die produzierende Wirtschaft agiert auf internationalen, globalen Märkten und ist nicht nur von einem bestimmten Markt abhängig. Dies ist besonders im Automotive- und Textilbereich stark ausgeprägt.
In anderen Bereichen, wie z.B. der Pharmaindustrie, sollte darauf geachtet werden, dass für die öffentliche Gesundheit relevante Arzneien wie Antibiotika zukünftig auch auf nationaler Ebene produziert werden, um unabhängig von globalen Marktsituationen den Bedarf zu decken. Und es wäre ökonomisch wenig hilfreich, wenn Österreichs Wirtschaft zwar rasch gesundet, aber z.B. weite Teile Europas in Quarantäne bleiben.
Angesichts der vielfältigen, kommenden Herausforderungen sind wir, das Land, seine Bewohner und die Politik gefordert, um an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten.


Über Dieter Althaus

Lehramtsstudien Theoretische Physik und Mathematik. Ab 1990 in der deutschen Politik (CDU) tätig, zuletzt 2003–2009 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Seit 2010 bei Magna International Europe, seit 2011 als Vice President Governmental Affairs. [Foto: © Marcel Mende]