Gemeinsam (über)leben
Die Zahlen sind bekannt: In den USA investieren Unternehmen 5,6 Prozent ihres Umsatzes in Forschung & Entwicklung, in Europa sind es nur 3,4 Prozent. Zu den F&E-Giganten zählen nordamerikanische Unternehmen, die den Medienmarkt auch in Österreich zunehmend dominieren. Die Google-Mutter Alphabet forscht und entwickelt jährlich um 14,8 Milliarden Euro und schafft Innovationen, die unser tägliches Mediennutzungsverhalten mitbestimmen und (auch) österreichische Medienunternehmen im Wettbewerb alt aussehen lassen.
Die Forderung ist bekannt: Um in Zukunft überhaupt wettbewerbsfähig zu sein, müssen in Europa Technologiekompetenzen verstärkt gebündelt werden. Unter dem Dach der EU muss gemeinsam geforscht und entwickelt werden, um überleben zu können. Die beste Grundvoraussetzung haben wir: innovative Köpfe in allen europäischen Ländern und in allen Branchen. Doch eine Voraussetzung fehlt – die Bereitschaft, zu kooperieren.
Dieser Mangel an Offenheit wird auch in der österreichischen Medienbranche gelebt, von unterschiedlichen Interessensgruppen wie regionalen Printkaisern und digitalen Möchtegernprinzen oftmals sogar zelebriert. Möge „Österreich 22“ auch der Medienbranche, zum Nutzen der Medienkonsumenten, diesen Impuls geben: Forschen und entwickeln wir doch gemeinsam, um gemeinsam zu überleben.