Rasante Entwicklungen, Brüche, Zukunft!
Wenn sich das zweite „Österreich 22“-Symposium damit beschäftigen will, was sich seit der Erstauflage dieses von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer initiierten Nach- und Vordenkformats in Österreich und der Welt getan bzw. entwickelt hat und gleichzeitig weiterhin den Blick in die Zukunft richten will, gilt es zuvorderst festzustellen, dass sich vieles, was an Analyse vor zwei Jahren dargebracht wurde, zunehmend zugespitzt hat. Wir leben in einem Zeitalter rasanter Entwicklungen, die Dynamik des technologischen Fortschritts verblüfft und wirft fast täglich neue Fragen auf. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche kann die Grundlage einer prosperierenden Gesellschaft sein und pflügt gleichzeitig durch überkommene Arbeits- und Wirtschaftswelten. Der medizinische Fortschritt ist atemberaubend und spitzt gleichzeitig Fragen im demografischen Wandel einer alternden Gesellschaft zu.
Wir leben in einem Zeitalter der Brüche. Das Vereinigte Königreich hat mit der Europäischen Union gebrochen, die Vereinigten Staaten brechen mit ihrer Tradition des Freihandels und verabschieden sich zunehmend von ihrer Rolle als „wohlmeinendes Empire“ (Manfred Prisching).
Überwunden geglaubte Phänomene wie Nationalismus, politische Extremismen, Antisemitismus und religiöse Fundamentalismen – kulminierend in einem barbarischen islamistischen Terror – bilden ebenso die Hintergrundbeleuchtung unserer Gegenwart. Freiheit, Demokratie und Frieden sind so bedroht wie selten zuvor. Viele Teile der Welt versinken in Krieg und Chaos.
Zusätzlich trägt ein Migrationsdruck ungekannten Ausmaßes zur Komplexität der politischen Herausforderungen bei.
In Österreich ist am 15. Oktober 2017 Veränderung gewählt worden. Die neue Bundesregierung macht sich vor dem Hintergrund der ansatzweise skizzierten globalen Herausforderungen daran, Österreich zu reformieren und fit zu machen für die kommenden Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts. Schon üben sich jene Bedenkenträger, die noch vor Jahresfrist Stillstand und Starre in dieser Republik beklagt haben, darin, vor allzu viel Bewegung zu warnen.
Diese Gemengelage ist der Rohstoff für unsere Zukunft und trotz allem – behauptete und vermeintliche Probleme, Risken und Herausforderungen – bin ich zutiefst davon überzeugt, dass es eine gute Zukunft sein wird! Wenn wir ihre Gestaltung beherzt in Angriff nehmen!