Gestaltung der Zukunft in die Hand nehmen


„Österreich 22“ – Perspektiven für die Zukunft unserer Republik

Was soll der Titel „Österreich 22“ eigentlich besagen? Einerseits geht es im Namen dieses Titels um eine kurzfristige Perspektive – was kann, soll, muss in den nächsten Jahren bis 2022 getan werden, anderseits geht es insbesondere um das Bild, die Rolle und die Perspektiven, die bis zum Beginn des 22. Jahrhunderts erreicht werden sollen.

Führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst, Kultur und Medien, denen Österreich und seine Zukunft am Herzen liegt, trafen zum zweiten Mal auf Einladung von LH Schützenhöfer in Graz zusammen, um sich mit den Herausforderungen und Zukunftsperspektiven dieses Landes zu beschäftigen.

Am ersten Konferenztag widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Blöcken einer breiten Palette an Themen, die von der Positionierung Österreichs in Europa bis zu den Herausforderungen in Wissenschaft und Forschung reichte. Impulse zu den Bereichen kamen von Alpbachpräsident Franz Fischler, Fiskalratspräsident Gottfried Haber, Präsident des FWF Klement Tockner und Geschäftsführer der Bundestheater Christian Kircher.
Der Freitag startete mit einem Zukunftsfrühstück, das mit vier Experten in Kleingruppen abgehalten wurde. Als Impulsgeber und Diskussionsleiter zeichneten Helga Kromp-Kolb zur Klimaforschung, Bernd Marin zu Wirtschaft und Sozialthemen, Susanne Raab mit dem Themenkomplex Migration und Franz Fischler zu Europafragen verantwortlich. Die Ergebnisse der Debatten vom Vortag wurden einem breiten Publikum präsentiert. Auf dem Podium diskutierten dazu Barbara Frischmuth, Antonella Mei-Pochtler, Manfred Prisching und Klement Tockner.

Der Standort bestimmt den Standpunkt
Wir sind heute einer der wohlhabendsten Staaten der Welt, es geht einem überwiegenden Teil der Menschen in diesem Land so gut wie nie zuvor – ohne dabei jene Menschen zu übersehen, die in keiner Weise an diesem Wohlstand partizipieren können -, wir haben hohe Sozialstandards, eine zum großen Teil intakte Umwelt, beste Lebensqualität. Österreich ist eines der sichersten Länder dieser Welt – alles in allem also wirklich ein Ort, an dem es sich zu leben lohnt.

Ein paar Standpunkte
Peter Bußjäger: Wir müssen einer gewissen politischen Ideenlosigkeit entgegentreten.
Petra Gregorits: Es muss eine neue positive Form der Kommunikation gefunden werden.
Wolfgang Benedek: Diversität ist einer jener Werte, der mehr geschätzt werden muss.
Claus Raidl: Niemand redet von einem Europa der Interessen!
Antonella Mei-Pochtler: Es ist wichtig, ein geschlossenes Europa zu schaffen, das Werte und Interessen verteidigt.
Georg Jeitler: Wir beginnen in der Diskussion um Social Media, Meinungsfreiheit zu beschränken und zu unterbinden.
Friedrich Faulhammer: Es geht nicht um die Frage Österreich oder Europa, es bedarf einer stärkeren Hinwendung an die Regionen.
Franz Fischler: Wir brauchen Partnerschaften mit Afrika!
Franz Kainersdorfer: Grundlage für ein langfristiges und prosperierendes Europa ist eine stabile Wirtschaft als Basis für Demokratie und sozialen Frieden.

LH Hermann Schützenhöfer: Drei Punkte für eine gute Zukunft

1. Wissenschaft und Forschung
Wenn wir auch in Zukunft zu den reichsten Nationen der Welt zählen wollen, müssen wir in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Innovation an der Spitze bleiben. Dafür gilt es die Rahmenbedingungen zu schaffen. Wenn wir in diesen Bereichen vorne sind, haben wir den Fuß in der Tür zur Arbeit der Zukunft.

2. Starke Regionen
Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen, brauchen wir das effizienteste Staatsgebilde und damit einen modernen Föderalismus. Das gilt auch für die Europäische Union! Nur starken Regionen, die demokratische Entscheidungen nah an ihren Bürgerinnen und Bürgern treffen, wird es nachhaltig gelingen, den Mehrwert des europäischen Projekts zu vermitteln.

3. Wettbewerb
Europa allgemein, Österreich speziell zeichnen sich im internationalen Vergleich durch ein großes Maß an Lebensqualität sowie durch höchste Sozial- und Umweltstandards aus. Empfinden wir diese Umstände nicht als Wettbewerbsnachteil, sondern arbeiten wir daran, diese Standards zum Exportschlager zu machen: Nachhaltiges und innovatives Wirtschaften auch im Blick auf Ökologie und Klimaschutz, geordnete Migration und gelingende Integration, um nur einige wichtige Aspekte zu nennen.

 

Nachlese zur Konferenz