2016 – Thema C – Christian Friesl


Leitbild und Narrativ

Die zunehmende Pluralität und Diversität, ökonomischer, gesellschaftlicher und demografischer Wandel, Digi­tali­sierung und Industrie 4.0 sind Herausforderungen (post-)mo­derner Gesellschaften. Bildung und Forschung aber auch Migration und Inte­gration sind Schlüsselthemen für eine pro­duktive Bewältigung der volatilen gesell­schaft­lichen Zukunft.

Migration und Integration

Wie gelingt Zusammenleben in einer soziokulturell diversen Gesell­schaft? Um diese Frage zu beantworten, brauchen Öster­reich und Europa ein Leitbild für gesell­schaft­liche Inte­gration und ein Narrativ, das die Zukunft von Migra­tion und Integration plausibel macht. Politisch und prak­tisch ist viel zu tun: Intensivere Maßnahmen zur Be­wäl­ti­gung der Fluchtmigration, vor allem im Bildungs- und Arbeits­­marktbereich. Migration braucht außerdem mehr Pla­nung, Gestaltung und Steuerung, dazu bedarf es einer ein­heitlichen Zuwanderungsstrategie und einer Neu­kodi­fizierung des unübersichtlichen Fremdenrechts. Eine zeit­gemäße, an die Bedürfnisse veränderter Arbeitswelten an­ge­passte Arbeitsmigration und ein gezieltes Anwerben von Hoch­qualifizierten bleiben zentrale Anliegen der Wirt­schaft.


Über Christian Friesl

Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft in der Industriellenvereinigung (IV). Sein Aufgabengebiet umfasst neben bildungspolitischen Schwer­punkten wie Schul- und Hochschulpolitik auch gesellschaftspolitische Themen wie Migrations-, Gleichstellungs- oder Familienpolitik. Neben seiner Tätigkeit in der IV ist er an der Universität Wien im Bereich Werte­forschung tätig. [Foto: © Wilke]