2018 – Wolfgang Neubauer


Platz für neue Forschungskonzepte!

Die Qualität und Zugänglichkeit von Wissen ist für die Entwicklung unserer Gesellschaft und der Sicherung des Wohlstands entscheidend. Die Wissenschaft darf sich nicht nur darauf konzentrieren, neues Wissen zu produzieren, sondern muss sich im Sinne ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft daran beteiligen, dass dieses Wissen auch in der Gesellschaft ankommt und genutzt werden kann. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, benötigt die österreichische Forschung neue innovative Modelle fächerübergreifender Kollaboration basierend auf langfristig finanzierten Forschungsgruppen, die kritische Massen übersteigen. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht zu evaluieren, wie Forschung im digitalen Zeitalter funktionieren kann und wegweisende partizipative Formate unter Einbindung von Partnern aus Industrie, Wissenschaft und öffentlichen Institutionen entwickelt. Die aufgegriffenen gesellschaftlich relevanten Themen verknüpfen Grundlagenforschung mit der Anwendung. Open Innovation in die Wissenschaft zu bringen ist ein weiterer Ansatz, um Forschung für Menschen zu betreiben. Nur eine enge Zusammenarbeit heterogener Forschungspartner mit entsprechendem Wettbewerb und Qualitätssicherung garantieren langfristig exzellente und international sichtbare Ergebnisse, welche die Forschungslandschaft in Österreich stärken. Der Elfenbeinturm hat längst ausgedient und muss neuen, agilen Konzepten der Forschungsorganisation und -förderung Platz machen.


Über Wolfgang Neubauer

Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie und Professor am Vienna Institute for Archaeo­logical Science an der Universität Wien. Leiter zahlreicher Forschungs­projekte in ganz Europa zur nicht-invasiven digitalen Erkundung und Sicherung des im Boden verborgenen archäologischen Erbes ganzer Landschaften. [Foto: © Foto Wilke]